Trockenfutter, Nassfutter oder BARFen- welche Ernährungsform ist die Richtige?
Trockenfutter, Nassfutter oder BARFen- welche Ernährungsform ist die Richtige?
Egal ob BARFen, selbst gekocht, Trocken- oder Nassfutter – Das Futter muss ausgewogen und bedarfsdeckend sein!
Die Ernährung ist wesentlich für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Hunden und Katzen. Es ist daher wichtig, dass die Zusammensetzung und die Nährstoffprofile von Heimtiernahrung dem spezifischen Bedarf der Tiere in den unterschiedlichen Lebenszyklen entsprechen.
Eine als Alleinfuttermittel deklarierte Fertigmahlzeit für Hunde und Katzen soll die Haustiere gemäß der Definition mit allen nötigen Nährstoffen voll umfänglich versorgen.
Verbraucher werden auf vielfältige Art und Weise über Heimtiernahrung informiert, zum Beispiel durch Hinweise und Etiketten auf den Produktverpackungen, aber auch durch Broschüren, Websites, etc.
Die FEDIAF, der Verband der europäischen Heimtiernahrungsindustrie, hat einen Kodex für die gute Kennzeichnung von Heimtierfuttermitteln erstellt, der das gemeinsame Verständnis in der EU fördern soll.
FEDIAF – Richtlinien für Allein- und Ergänzungsfuttermittel für Katzen und Hunde
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Leitfaden für die Kennzeichnung von Heimtiernahrung – FEDIAF
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Was ist BARF? Biologisches Artgerechtes Rohes Futter
Das Akronym „BARF“ steht für biologisch artgerechte Rohfütterung (engl. Bones And Raw Foods oder Biologically Appropriate Raw Foods).
BARF nennt man eine Ernährungsmethode, bei der Haustiere ausschließlich naturbelassenes Futter, also rohes Fleisch, rohen Fisch, frische Innereien und Knochen, erhalten.
Ganz klar, BARFen liegt im Trend. Doch was gibt es beim „BARFen“ zu beachten?
Das Barfen ist in den letzten Jahren immer populärer geworden. Aber reicht es wirklich aus, frische Zutaten abwechslungsreich zu kombinieren? Viele Tierbesitzer sind gut informiert. Dennoch sind in den meisten Fällen die Barf-Rationen nicht bedarfsgerecht: Zu viel oder zu wenig Calcium und Phosphor, Jodmangel oder auch -überversorgung und ein Defizit an Zink sind nur einige der häufigeren Fütterungsfehler.
Hundefutter ist eine Wissenschaft für sich und natürlich hat nicht jeder Hundehalter Zeit und Geduld, sich damit auseinanderzusetzen.
Barfen – gesund oder riskant? Fehlernährung durch Barfen :
In fast allen BARF-Rationen mangelt es an Spurenelementen und fettlöslichen Vitaminen. Jod und Vitamin D müssen immer ergänzt werden, da sie in den üblichen Futterzutaten kaum enthalten sind. Auch die Zufuhr an Kalzium und Phosphor ist oft fehlerhaft. Fehlinformationen können Hunde krank machen! Mängel an Vitaminen und Spurenelementen können über Monate und Jahre unauffällig bleiben!
Rezepte aus dem Internet oder Bücher sind leider oft fehlerhaft. (Es wird soviel über BARF geschrieben, Ratschläge erteilt und das oft nur mit einem Halbwissen.) Fehler in der Fütterung können jedoch schwere gesundheitliche Folgen haben, auch wenn man sie oft lange nicht bemerkt.
Gibt es weitere Risiken?
Leider ja: Abgesehen von einer unausgewogenen Nährstoffversorgung muss man vor allem das erhöhte Infektionsrisiko beachten: Hunde und Katzen können sich mit einer Vielzahl von Bakterien, Viren und Parasiten infizieren und zudem auch noch diverse Krankheitserreger wie Salmonellen, Clostridien, Kolibakterien, Listerien, Toxoplasmen und gefährliche Bandwurmarten auf den Menschen übertragen.
Tiefgefrieren tötet leider nicht alle Erreger ab und selbst bei Einhalten strenger Hygienemaßnahmen – ohnehin ein Muss beim Barfen – bleibt ein Restrisiko bestehen. Es kann unter anderem zu einer Unterversorgung mit Kalzium, Iod, Vitamin D, Vitamin A, Kupfer und Zink kommen. Vor allem ist auf ein ausgewogenes Kalzium-Phosphor-Verhältnis zu achten. Häufig ist dies Verhältnis aber invers, was zu einem nutritiv bedingten Hyperparathyreoidismus, schlechter Knochensubstanz u.a. führen kann.
Nahrunsergänzungsmittel beim Barfen – Ein Muss: Nahrungsergänzung bei BARF & Co.!
Ein immer häufigerer Grund für Nahrungsergängzungsmittel bei Hunden oder Katzen ist das Barfen. Hier ist die dauerhafte Zugabe oft von großer Wichtigkeit! Lassen Sie von Ihrem Tierarzt bzw. einem Ernährungsexperten einen individuell auf Ihren Hund maßgeschneiderten Ernährungsplan erstellen, der aufzeigt, was der Hund alles benötigt.
Dem Tierarzt fällt beim Barfen eine wichtige Rolle in der Aufklärung über mögliche Infektionen mit verschiedenen (zoonotischen) Krankheitserregern und Hygienemaßnahmen zu. Wenn Hunde mit Schwangeren, Kindern oder immunsupprimierten Personen zusammen leben, ist von einer Rohfütterung abzuraten. Dies gilt auch für Hunde, die aufgrund einer Erkrankung Immunsuppressiva erhalten.
Trockenfutter
- Trockenfutter ist nach wie vor die beliebteste Form der Fütterung.
Vorteile: praktisch, einfache Aufbewahrung, lange Haltbarkeit
Nassfutter
- Nassfutter entspricht der Fressnatur des Hundes mehr als die Trockenvariante und wird deshalb auch von vielen Vierbeinern bevorzugt.
Vorteile: hoher Feuchtigkeitsgehalt, abwechslungsreich & lecker
Mischfütterung: Nass- und Trockenfutter kombinieren
Aufgrund der verschiedenen Eigenschaften von Nass- und Trockenfutter entscheiden sich viele Tierbesitzer, die beiden Futterarten zu mischen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, Nassfutter und Trockenfutter zu kombinieren: zusammen in einem Napf oder beide Futterarten im Wechsel.
Wenn der Hund daran gewöhnt ist, macht es keine Probleme, Trocken- und Nassfutter abwechselnd zu füttern.
Futter an die Bedürfnisse anpassen
- Die Größe Ihres Hundes und das Alter (Puppy, Adult) sollte bei der Wahl der Nahrung berücksichtigt werden.
- Hinzu kommen körperliche Aktivität und individueller Energiebedarf, Fütterungspraxis (einmal täglich versus mehrere Mahlzeiten) und Lebensstil.
Wichtig: Nehmen Sie Futterumstellungen immer sukzessive vor, um dem Verdauungstrakt Zeit zu geben, sich anzupassen. Zeigt Ihr Liebling Verdauungsstörungen wie Durchfall und Erbrechen, sprechen Sie bitte mit Ihrem Tierarzt darüber.
Grundsätzlich lässt sich jedoch eines sagen: egal, ob Trocken-, Nassfutter oder naturnahe BARFen – eine gesunde Ernährung ist mit allen Konzepten möglich, jedoch nur mit dem nötigen Fachwissen.
Wann und warum Fütterungsberatung?!
Eigentlich immer: Sind unsere Haustiere doch in höchstem Maße von uns abhängig – von dem, was wir ihnen vorsetzen. Ein Leben lang.
Da macht es schon Sinn, mal zu schauen, ob da alles „passt“ oder ob es Optimierungsmöglichkeiten gibt.
Wer sich nicht helfen lassen will, dem ist auch nicht zu helfen!
Als Besitzer hat man die Kontrolle darüber, was das Tier zu fressen bekommt. Und damit eine große Verantwortung.
Wer sein Futter selbst zubereitet (egal, ob roh oder gekocht) sollte eine Rationsüberprüfung durchführen lassen (HundeernährungsberaterIn bzw Fachtierarzt für Ernährung). Aktuelle Futterrationen können überprüft werden und an den Bedarf des Tieres bzw. seiner Erkrankung angepasst werden.
Ernährungsberatung für Hunde, Fütterungsberatung, Hundefutter